Wärend an der A2 demonstriert wurde. Wertvolles Biotop in Vlotho zerstört.


(Vlotho) Unbemerkt von der Öffentlichkeit ist in Vlotho ein wertvolles Refugium zerstört worden. Vielen Tieren, wie Insekten, Vögeln und Amphibien ist damit der Lebensraum genommen worden.

    Der Bagger, noch immer wir damit gearbeitet.                  

Was ist passiert: Die Wälder um Vlotho zeichnen sich teilweise dadurch aus, dass sie steile Hänge haben. Zum Teil zerklüftet, durch den Abbau von Stein und Erzen in den vergangenen Jahrhunderten. In einigen Bereichen ist eine Forstwirtschaft gar nicht möglich, und so haben sich in dem unwegsamen Gelände zahlreiche wunderschöne Bereiche gebildet, die zu wichtigen Rückzuggebieten für heimische Tierarten geworden sind. Auch für Anwohner diente dieser Bereich zur Erholung und Tierbeobachtung. Damit ist es nun aus,

Um so unglaublicher ist es, was seit einem Jahr in einem Waldgebiet zwischen den Straßen Kuhkamp und Lange Wand geschieht.
Auf einer Art Plateau, das mit Bäumen, Büschen und Sträuchern bewachsen war, wurde eine Hütte errichtet. Aber nicht nur das. Um das Vorhaben zu realisieren wurde mit schwerem Gerät ein zum Teil zwei Meter tiefer Weg durch den Wald gegraben. Der Bagger steht noch vor Ort und wird wohl weiter eingesetzt.

Mitten im Wald wird kräftig gebaut

Auf der Fläche, die mindestens so groß wie ein Fußballfeld ist, wurden alle Bäume und Sträucher entfernt.
Zudem wurde dort eine Loch gegraben, das mit Folie ausgelegt wurde. Was dies für einen Sinn haben soll erschließt sich dem Betrachter nicht. Vielleicht sollte so eine Suhle für Wildscheine errichtet werden. Jedenfalls ist das Loch mit der steilen Wand eine Gefahrenquelle für kleinere Wirbeltiere wie
       Das gefährliche Wasserloch           

Haselmäuse oder Igel. Selbst für ein Kind, das dort hinein rutscht, kann dies zu einer  tödlichen Gefahr werden. Auch Amphibien wie Feuersalamander oder Erdkröte haben keine Chance da raus zu kommen.
Es scheint so als sie dort mitten im Wald ein Freizeitgelände errichtet worden.
Ein Anwohner der Straße "Lange Wand" berichtet, dass seit Umgestaltung des Geländes, der Verkehr in den Wald hinein erheblich zugenommen hat. Mit schweren Geländewagen, Traktoren und Bullis wird dort durch den Wald gefahren. Die Fahrzeugführer, von denen es sich bei einigen wohl um Jäger handeln soll, pflügen dabei die vorhandenen Waldwege, die auch von Wanderern und Naturfreunden genutzt werden, regelrecht um. Viele Bereiche sind für Besucher des Waldes überhaupt nicht mehr begehbar.
Der Wanderweg vor der Quelle "Lange Wand; eine Schlammwüste


Es ist unbegreiflich, dass diese Zerstörung einer so großen Fläche Umwelt rechtens sein soll. Hier ist unwiderruflich ein wichtiges für die Natur wertvolles Gebiet verloren gegangen. Und dabei ist der Bau von Gebäuden im Wald laut deutschem Gesetz streng verboten.




Weitere Bilder

Eine Feuerstelle vor der Hütte auf dem Boden und das mitten im Wald. Dazu fehlen einem die Worte.


Diese Fläche wurde gerodet und der Boden mit schwerem Gerät verdichtet. Wo noch vor einem Jahr ein dichtes Buschwerk aus Birken, Weiden und Büschen vielen Vogelarten Nistmöglichkeiten bot, nun diese Öde. Und nur zur Info, da war kein abgestorbener Fichtenwald. Der befand sich auf diesem Bild etwa 200 Meter hinter der Hütte.


Ein Spaßvogel hat dort wohl den Slogan "Stopp, keine willkürlichen Rodungen in Vlotho" von der Grünen Liste Vlotho auf gehangen. Inzwischen hat die GLV aber dementiert, den Zettel dort auf gehangen zu haben. Pressemitteilung handelt es sich bei den Arbeiten um "naturnahe Forstwirtschaft" Quelle: Vlothoer Zeitung vom 4.4.2022. (Anmerkung der Redaktion: Am 5.4.2022 hing der Zettel da noch immer.


In etwa bei der Einkreisung, mitten im Wald, wurde das Biotop zerstört. Auf der alten Satellitenaufnahme ist noch alles im saftigen Grün.



 

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